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Ahne, Spider, Stein, Tube, Weber, Lt. Surf - Die Rückkehr der Surfpoeten Buch
Artist:
 Ahne, Spider, Stein, Tube, Weber, Lt. Surf

Titel:
 Die Rückkehr der Surfpoeten

Label:
 J Voland & Quist

Artikel-Nr.: 

 Buch Preis: 14.90 €   inkl.mwst2% MwSt
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 Informationen zum Artikel:
Natürlich erschien auch die erste Anthologie der der Berliner Lesebühne "Surfpoeten" bei Voland & Quist und mit beigelegter CD: für den Fall, man traut sich nicht, die fünf Berliner Akteure in heimeligen Etablissements selbst zu erleben. Oderf man komt nicht dazu, weil man schlafen muss, wenn die Surfpoeten erst in die Gänge kommen. Denn sie sind ja bekennende (Arbeits-)Welt-Flüchter. Was nicht heißt, dass unbekannte Heinzelmännchen ihre Texte schreiben. Sie organisieren zwar Arbeitslosen-Demos. Oder besser: Demos zur Abschaffung der Arbeit, stimmen gemeinsame Gebete an - wider die grässliche, sinnzerstörende Arbeit. Aber irgendeiner von den Fünfen setzt sich wohl doch imer wieder an den Computer und schreibt. Neue Texte für die Lesebühne. Einige von den Jungs - wie Tube und Spider - sind gar noch Mitglied in einer zweiten Lesebühne. Einige - wie Ahne, Spider und Robert Weber, schreiben auch noch Sachen fürs Radio oder gar Romane. Die dann wieder bei Voland & Quist erscheinen. Mit Audio-CD. Damit jeder hören kann, wenn er seine Brille verlegt hat. Oder in der Straßenbahn mal für Fez sorgen kann. Und so nebenbei schlagen sich Ahne, Spider, Stein, Tube, Robert Weber und ihre bühneneigener DJ Lt. Surf die Abende um die Ohren, indem sie ihre Texte vor Publikum zelebrieren. Naturlich in der mittlerweile bewährten Pose des Arbeitsverweigerers. Damit ist ja auch ein unrasierter Zeitgenosse namens Henrico Frank kurzzeitig berühmt geworden. Nur dass der Bursche augenscheinlich keine Gedichte, Dialoge und Kurzgeschichten verfasst und am Mikrophon ein paar Probleme hat. Was ja nicht schlimm ist. Nicht jeder ist geboren für den 5-Minuten-Ruhm des Andy Warhol. Und wer die fünf Minuten heil überstehen will, braucht natürlich einige Chuzpe, auch ein paar gute Freunde. Und Geduld. Man will ja nicht von Fleiß und Schweiß und Arbeit sprechen. Da würden die fünf Surfer aus Berlin einhellig alles abstreiten: Wir doch nicht! - Könnte ja passieren, ihr Lieblingswirt lässt sie dann nicht mehr anschreiben bei sich. Und die tollen Frauen tun dann weniger interessiert, halten sie gar für Snobs oder ähnliches. Zumindest, wenn sie nicht lesen können. Denn mit ihrem zweiten Band kehren die Surfpoeten natürlich nicht zurück. Sie waren die letzen Jahre gar nicht weg. Und was da in 55 Kurztexten zu lesen ist (jawohl: 55), ist Frucht fleißiger Arbeit. Emsigen Fleißes mit dem Mundwerk, der Löschtaste und dem Grips. Man hört und liest den Texten ab, dass da auch Erfahrung in Worte kommt. Viel Erfahrung mit Bier, Kneipern, Frauen und Nachbarn. Aber auch mit Pointen, Pausen und Sprache. Oder auch so gesagt: Die fünf Typen (plus Sarah, die poetische Kassiererin) sind mit Fleiß über das übliche Niveau der Spoken-Word-Szene hinausgeschossen. Nicht nur altersmäßig, da sind sie nicht ganz so allein. Aber mit ihren Texten auf jeden Fall. Da schummelt sich schon so ein bisschen "Ernst des Lebens" hinein, auch wenn sie sich allesamt lustig machen über Kinder, Trautes Heim, Naturschutz, Kaffeepreise und Nachbarschafts-Nazis. Nicht zu vergessen die Frau in der Currywurstbude, die Tube einfach stehen lässt mit der brutzelnden Wurst, die er bestellt hat. Scheinbar abgeklärte Momente finanzieller Logik, hinter denen so ein kleines dummes schlechtes Gewissen lauert und sich augenscheinlich immer wieder und immer öfter zu Wort meldet. Da werden Witze und Szenen nicht mehr totgereimt, weggeflaxt oder hingepanscht nach dem Motto: Was geht mich das an? - Irgendwie wird aus flapsigen jungen Karriereabbrechern dann doch irgendwann so eine Spezies nachdenklicher Weltbetrachter, die sich nicht mehr eindeutig auf "der richtigen Seite" der Barrikade befinden. Sondern irgendwo drin im Sandwich des Lebens. Was - erstaunlicherweise - den Spaß nicht verdirbt. Nur am Mikro klingen sie noch alle wie große Jungen, die Mama jetzt mal erzählen, was sie letztens mit dem Kumpels im Park wieder erlebt haben.
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